sprengen

sprengen

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spren|gen ['ʃprɛŋən] <tr.; hat:
1.
a) mithilfe von Sprengstoff zum Bersten bringen, zerstören:
eine Brücke, ein Gebäude, einen Felsen sprengen.
b) mit Gewalt auseinanderreißen, öffnen, zertrümmern:
Ketten, das Tor sprengen; das Wasser sprengte das Eis.
Syn.: aufbrechen.
2. mit Wasser bespritzen, besprühen:
den Rasen, die Straßen bei Trockenheit sprengen; die Wäsche vor dem Bügeln sprengen.
Syn.: begießen, besprengen, bewässern, gießen, spritzen, sprühen, wässern.

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sprẹn|gen 〈V.〉
I 〈V. tr.; hat〉 etwas \sprengen
1. mit Sprengstoff zerstören
2. mit Gewalt öffnen, aufbrechen (Tür, Schloss)
3. durch Druck von innen her zertrümmern
5. auseinandertreiben, aufscheuchen, verjagen (Versammlung)
6. 〈Jägerspr.〉 aus dem Bau od. einem Kessel aufjagen (Wild)
7. bespritzen, besprühen, beträufeln (Wäsche, Rasen, Straße)
● die Bank \sprengen 〈fig.〉 durch hohen Gewinn der Spielbank alles Geld abnehmen; die Freude sprengte mir fast die Brust; der Fluss hat die Eisdecke gesprengt; das Eis hat das Gefäß gesprengt; ein Haus in die Luft \sprengen
II 〈V. intr.; ist; poet.〉 galoppieren ● der Reiter sprengte in den Hof
[<ahd. sprengen, transitive Ableitung von springen; eigtl. „springen machen“]

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sprẹn|gen <sw. V.> [mhd., ahd. sprengen, Kausativ zu springen u. eigtl. = springen machen]:
1. <hat>
a) mithilfe von Sprengstoff zerstören, zum Bersten, zum Einsturz bringen:
eine Brücke, einen Felsen s.;
die Luftpiraten drohten, das Flugzeug, sich mit den Geiseln in die Luft zu s.;
<auch ohne Akk.-Obj.:> im Steinbruch sprengen sie;
b) durch Sprengen (1 a) entstehen lassen, schaffen:
ein Loch in eine Felswand s.;
sie sprengten einen Tunnel durch den Berg;
c) mit Gewalt öffnen, aufbrechen:
eine Tür, ein Schloss, einen Tresor s.;
d) durch Druck od. Zug auseinanderreißen, zertrümmern:
seine Fesseln, Ketten s.;
das gefrierende Wasser, das Eis sprengt den Felsen;
Ü Freude sprengte ihm fast die Brust;
der Preis sprengt unser Budget;
die Spielbank wurde gesprengt (zahlungsunfähig gemacht);
einen Spionagering, Rauschgiftring s. (zerschlagen);
e) durch Sprengen (1 d) entstehen lassen, schaffen:
vom Frost gesprengte Risse im Mauerwerk.
2. <hat>
a) [eigtl. = Wasser springen lassen] mit einem Schlauch od. einem anderen Gerät in einem Strahl, in feinen Strahlen, Tröpfchen über etw. verteilen:
Wasser auf die Wäsche, über die Blumen s.;
b) sprengend (2 a) bewässern, anfeuchten; besprengen:
den Rasen, den Hof, die Blumen s.
3. <ist> [eigtl. = das Pferd, das Wild springen machen] (geh.) in scharfem Tempo reiten, galoppieren:
er sprengte vom Hof.
4. <hat> [eigtl. = das Pferd, das Wild springen machen] (Jägerspr.)
a) (ein Wild) mithilfe eines Hundes (von irgendwo) aufjagen:
einen Fuchs aus dem Bau s.;
b) (von männlichen Rehen, Hirschen, Gämsen) treiben (6).

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Sprengen,
 
früher Schießen, plötzliches Verändern des Gefüges beziehungsweise der Lage eines natürlichen (z. B. Gestein) oder künstlichen (z. B. Bauwerk) Objekts mithilfe von Sprengstoffen (Explosivstoffe). Durch die Sprengung erhält man ein lade- und transportfähiges Haufwerk. Erforderlich sind sorgfältige Auswahl nach Sicherheitsgesichtspunkten (im Bergbau Schlagwetter, Sprengstoffschwaden) und betrieblichen Anforderungen (Sprengkraft, Stückigkeit des Haufwerks). Zur Verbesserung der Sprengwirkung werden die Sprengladungen (insgesamt »Schuss« genannt) in engem Raum eingezwängt und alle Öffnungen nach außen abgedichtet (verdämmt). Das wird v. a. erreicht durch Versenken der Ladung in Bohrlöcher und Verdämmen der Öffnung durch Besatz aus plastischem Material wie Lehm oder Letten, auch durch wasser- oder sandgefüllte Plastikschläuche. Im Gegensatz dazu wird beim Auflegersprengen der Sprengstoff auf oder an ein zu zerkleinerndes Objekt gelegt und dort gezündet.
 
Das Sprengen dient im Bergbau zur Gewinnung (Gewinnungssprengung) oder Verdichtung von Gefügen, in der Bauindustrie zur Beseitigung von Gebäuden, Schornsteinen und Fundamenten, unter Wasser u. a. zur Tieferlegung von Flussbetten, als Erkundungssprengungen in geologischen Bohrungen zur Erkundung mineralischer Rohstoffe (Sprengseismik). In der Fertigungstechnik wird die bei der Detonation oder Deflagration frei werdende Energie zur Herstellung von Werkstücken genutzt (Sprengplattieren).

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sprẹn|gen <sw. V.> [mhd., ahd. sprengen, Veranlassungswort zu ↑springen u. eigtl. = springen machen; 2 a: eigtl. = Wasser springen lassen; 3, 4: eigtl. = das Pferd, das Wild springen machen]: 1. <hat> a) mithilfe von Sprengstoff zerstören, zum Bersten, zum Einsturz bringen: einen Bunker, eine Brücke, einen Felsen, einen alten Fabrikschornstein s.; das Fundament muss gesprengt werden; deutsche Panzermänner ... hatten ihre Kampfwagen gesprengt (Plievier, Stalingrad 22); die Luftpiraten drohten, das Flugzeug, sich mit den Geiseln in die Luft zu s.; die Rohre gesprengter Geschütze ragten in die Luft (Lentz, Muckefuck 154); <auch o. Akk.-Obj.:> im Steinbruch sprengen sie; Ü ohne jeden Geschmack und Takt ... sprengte er die ganze rückständige, verfaulte, verkalkte Welt der Feudalitäten und Diplomaten ... in die Luft (Friedell, Aufklärung 288); b) durch Sprengen (1 a) entstehen lassen, schaffen: ein Loch in eine Felswand s.; sie sprengten einen Tunnel durch den Berg; c) mit Gewalt öffnen, aufbrechen: eine Tür, ein Schloss, einen Tresor s.; das Küken sprengt die Schale des Eis; Er sprengte die versiegelten Grabkammern mit einem Sturmbock (Ceram, Götter 132); Ü Ob ihr den Ring s. könnt, den die Russen um euch geschlossen haben? (Plievier, Stalingrad 183); Nur Liebende sprengen das Gefängnis der Einsamkeit (Thielicke, Ich glaube 34); d) durch Druck od. Zug auseinander reißen, zertrümmern: seine Fesseln, Ketten s.; das gefrierende Wasser, das Eis sprengt den Felsen; Ü ... war diese Empfindung jedoch von solcher Macht, dass sie zuweilen meine Brust zu s. drohte (Th. Mann, Krull 42); es (= das Göttliche) sprengt alle Formen der Vorstellung (Thieß, Reich 426); der Preis sprengt allerdings so manches Reisebudget (a & r 9, 1998, 110); eine Versammlung s. (gewaltsam auflösen); die Spielbank wurde gesprengt (zahlungsunfähig gemacht); einen Spionagering, Rauschgiftring s. (zerschlagen); ein Bündnis s. (zur Auflösung bringen); e) durch Sprengen (1 d) entstehen lassen, schaffen: um ... die vom Frost ins Mauerwerk gesprengten Risse zu verhüllen (Ransmayr, Welt 191). 2. <hat> a) mit einem Schlauch od. einem anderen Gerät in einem Strahl, in feinen Strahlen, Tröpfchen über etw. verteilen: Wasser auf die Wäsche, über die Blumen s.; <auch o. Akk.-Obj.:> ich werde [im Hof] erst mal s., damit es beim Kehren nicht so staubt; b) sprengend (2 a) bewässern, anfeuchten; besprengen: den Rasen, den Hof, die Beete, die Blumen s.; mit einem Sprengwagen wird die Straße gesprengt. 3. (geh.) in scharfem Tempo reiten, galoppieren <ist>: er sprengte vom Hof, durch das Tor, über die Brücke; Picadores sprengten ihm in den Weg und stießen nach ihm mit ihren stumpfen Lanzen (Th. Mann, Krull 432); Reiter sprengten in das Städtchen, über die Felder. 4. <hat> (Jägerspr.) a) (ein Wild) mithilfe eines Hundes (von irgendwo) aufjagen: ein Reh aus dem Bett, einen Keiler aus dem Kessel, einen Fuchs aus dem Bau s.; b) (von männlichen Rehen, Hirschen, Gämsen) ↑treiben (6).

Universal-Lexikon. 2012.

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